Enzyklopadie des Eisenbahnwesens

RECHTE ODERUFERBAHN

Rechte Oder-Uferbahn,zum größten Teil im Königreich Preußen und mit 2∙3kmin Österreich gelegene normalspurige Eisenbahn, ehemals Privatbahn mit dem Sitz der Gesellschaft in Breslau, seit 1886 im Eigentum des preußischen Staates.

Die Hauptstrecken der R. waren zur Zeit der Verstaatlichung Breslau-Dzieditz, Oppeln-Vossowska und die Grubenanschlüsse, zusammen 336km.

Die R. ist aus derOppeln-Tarnowitzer Eisenbahngesellschafthervorgegangen, die sich im Jahre 1855 zum Bau der anfangs der Vierzigerjahre von der oberschlesischen Eisenbahn geplanten Schienenverbindung zwischen Oppeln und Tarnowitz entlang der Malapane bildete.

Die Eröffnung dieser Linie fand am 24. Januar 1858 statt.

Die Bahn hat sich dann im Laufe der Zeit durch eine Reihe anderer Strecken und Anlage von Grubenanschlüssen erweitert.

Mit dem Ges. vom 24. Januar 1884 hat Preußen die Bahn erworben, am 1. Januar 1886 ist sie in das Eigentum des Staates übergegangen. Die Linien der R. wurden der Eisenbahndirektion Breslau unterstellt.

Der Staat gewährte den Aktionären eine feste Rente von 7∙4%und außerdem für jede Aktie zu 600 M. eine Zuzahlung von 30 M. Die Stammaktien verzinsten sich 1870–1882 durchschnittlich mit 6∙69%,die Stammprioritätsaktien durchschnittlich mit 6∙74%.

Bei dem Umtausch der Aktien wurden für je 5 Stück Aktien zu je 600 M. (= 3000 M.) 5500 M. in 4%igen Konsols gezahlt. Der Kaufpreis stellte sich auf 83,250.000 M., wozu noch die Anleihe mit 16,629.500 M. kam, während an Fonds dem Staat 7,809.811 M. zufielen.

v. der Leyen.