Deutsch wörterbuch der biologie

ZELLWAND

Zellwand: übersetzung

Zellwand,der Plasmamembran außen anliegende, aus organischem Material bestehende Umhüllung des Protoplasten von Protocyten und pflanzlichen Eucyten (mit Ausnahme der Plasmodien der Myxomyceten, vieler Einzeller und der Gameten), die die unter hohem osmotischen Innendruck stehende Zelle stabilisiert und bei Vielzellern die Zellen zusammenhält.
Die Grundsubstanz der Z. von Eucyten ist i. A.Cellulose,bei PilzenChitin.Gut untersucht sind die Z. der Cormophyten. Bei ihnen sind aus Cellulosemolekülen bestehendeMikrofibrillen,Ø 10–30 μm, in eine Wandmatrix aus v.a. Hemicellulosen, Protopectin und Proteinen eingebettet. Z. zeigen einen Schichtaufbau. Die aus Protopectin bestehendeMittellamelle,die benachbarte Zellen alsInterzellularsubstanzmiteinander verbindet, bildet sich bei der Zellteilung aus der Zellplatte.DiePrimärwandwird von den Tochterzellen zu beiden Seiten der Mittellamelle angelagert(Apposition),noch ehe die Zellplatte ganz fertig ist. Die Primärwände enthalten einen geringen Anteil (5–30%) an Cellulose. Die lockere, wirre Anordnung der Mikrofibrillen in der Matrix, durch die die Z. verform- und dehnbar ist, bezeichnet man alsStreuungstextur.Wegen ihrer Dehnbarkeit kann die Primärwand sich der Größenzunahme der wachsenden Zelle anpassen. Nach Abschluss der Primärwandbil-
dung heißt die Z.Saccoderm.Nach Abschluss des Zellwachstums legt sich die einen hohen Celluloseanteil, aber keine Pectinstoffe enthaltendeSekundärwandan das Saccoderm an, sie besteht aus mehreren, häufig drei Schichten. Die Mikrofibrillen der Sekundärwand sind parallel angeordnet(Paralleltextur).Die Richtung in den einzelnen Schichten kann wechseln, wodurch die Festigkeit stark erhöht wird. BeiFasertexturliegen die Fibrillen parallel zur Längsachse der Zelle, was eine geringe Dehnbarkeit, aber hohe Zugfestigkeit bedingt. Quer zur Längsachse liegen sie beiRingtextur,die sich in Zellen mit hoher Druckbeanspruchung findet (z.B. Ringtracheiden). Bei schraubigem Verlauf der Fibrillen um die Längsachse der Zelle spricht man von einerSchraubentextur,die Dehnbarkeit mit Zugfestigkeit verbindet (Tracheiden, Holzfasern). Die an die Plasmamembran grenzende innere Schicht der Sekundärwand heißt auchTertiärwand.ÜberPlasmodesmen undTüpfel sind die Zellen trotz Wandbildung miteinander verbunden. Der Z. können weitere Stoffe ein-(Inkrustation)oder aufgelagert werden(Akkrustation),wodurch es zu sekundären Veränderungen kommt. Wird Lignin eingelagert, kommt es zurVerholzung,bei Einlagerung mineralischer Substanzen zurMineralisierung.Bei derVerkorkungwerden suberinhaltige Schichten aufgelagert. DieCuticulaist der Ober-
fläche von Epidermiszellen als Verdunstungsschutz außen aufgelagert.Gerbstoffewerden v.a. bei der Kernholzbildung eingelagert. In der Z. befinden sich wassergefüllte Hohlräume(Zellwandcapillaren).Die Z. der Protocyte (Bakterienzellwand) unterscheidet sich in Struktur und Material grundlegend von der Z. der Eucyte.

  1. zellwandf стенка элементарного [одноклеточного] волокна оболочка клетки...Немецко-русский химический словарь